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Argumente gegen die Pflicht, Bedenkzeitangaben in die Zugmails aufzunehmen

Liebe Schachfreunde,

Auf dieser Seite stelle ich Zuschriften zusammen, die sich im Rahmen der Regelfindung gegen die Pflicht aussprechen, Angaben zur Bedenkzeit in die Zugmails aufzunehmen. Hier findet sich auch meine Meinung dazu. Zuschriften, die sich dafür aussprechen, finden sich auf der Seite Dafür.


Vorab: Ich finde es gut, den Spielern, wie in einer Deiner letzten Mails angekündigt, noch mehr Freiheiten einzuräumen.

So weit ich verstanden habe, braucht keiner Bedenkzeiten zu dokumentieren. Kommt es zu Uneinigkeit, werden die aufgehobenen E-Mails zu Rate gezogen.

Mein Problem: Ich hebe ungerne so viele Mails auf (es können tausende werden). Ausserdem weiss ich nicht, ob ich im Falle eines Falles den ganzen Wust aufarbeiten möchte.

Meine Idee: Man überlässt dem Spieler, wie er verfahren möchte.

1) Wer keine Bedenkzeiten dokumentieren möchte, muss eben Mails aufheben und sich im Falle des Falles Arbeit machen. 2) Wer Bedenkzeiten dokumentiert und diese in den Zugmails mitteilt, ist von der Aufbewahrung entbunden. Wenn Bedenkzeiten übermittelt werden, und diese nicht stimmen, muss der Gegner sofort reklamieren. Ansonsten gelten diese als richtig.


Manche Sportarten brauchen die Uhr, manche brauchen sie nicht. Viele Sportarten werden sowohl um die Wette als auch gegen die Uhr ausgetragen. Aus dem Gebrauch oder Nichtgebrauch der Uhr lässt sich für das Schach nichts herleiten. Die meisten Schachpartien werden auf dem Brett entschieden, die wenigeren auf der Uhr. Beim Fernschach ist die Uhr-Quote niedrig. Beim Bullet ist sie deutlich höher.

Im EmailChessPoint haben wir uns dafür entschieden, dass den Spielern eine großzügig bemessene, aber doch begrenzte Bedenkzeit zur Verfügung steht. Daran wird nicht gerüttelt.

In Frage steht, wer die Bedenkzeit misst. Im Präsenzschach ist es eine real existierende Uhr. Im Serverschach misst der Server. Bei Emailfernschach-Anbietern der Vergangenheit waren es die beiden Spieler, die in der Pflicht waren. Soviel Messerei scheint mir entbehrlich.

Messen soll, wer den Gegenspieler zu angemessenem Bedenkzeitverbrauch anhalten oder aus seinem Bedenkzeitverbrauch einen Vorteil ziehen will. Ich sehe keinen Grund, einem Spieler, der die Bedenkzeit überschritten hat, aufzugeben, sich selbst zu überführen.

Noch weniger Grund sehe ich, Spielern, die beiderseits ruhig vor sich hinspielen, Bedenkzeitrechenarbeit aufzuhalsen.

Dass sich manche Partien bei einer solchen Handhabung in die Länge ziehen, erscheint mir nicht weiter schlimm. Wer es in seiner Partie nicht will, kann sich wirksam wehren, und Andere haben keinen Nachteil.


Vielen Dank den Einsendern, auch denen, die sich ohne viel Argumentation dafür ausgesprochen haben und die hier nicht zitiert werden! Namen nenne ich nur, wenn die Einsender das wünschen.